Plöner Evolutionsbiologe erklärt wie man das menschliche Genom liest

Öffentlicher Abendvortrag am 02. Februar im Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie

26. Januar 2015

Der Plöner Evolutionsbiologe und Bioinformatiker Bernhard Haubold wird am 02. Februar einen öffentlichen Abendvortrag geben. Thema wird das menschliche Genom sein, insbesondere wie man es liest und warum diese Lektüre für uns Menschen wichtig ist. Der Vortrag findet um 19 Uhr im Hörsaal des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie in Plön statt. Er ist der vorerst letzte Teil einer Vortragsreihe, in der Wissenschaftler des Institutes über die Forschung an wichtigen evolutionsbiologischen Themen berichten. Die Veranstaltung richtet sich an alle interessierten Personen, und Fachwissen ist keine Voraussetzung.

Wieso sind sich Geschwister ähnlich? Wie erben wir biologische Eigenschaften von unseren Eltern? Die Antwort darauf steht im Genom. Bernhard Haubold, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut in Plön, wird in seinem Vortrag einen Überblick darüber geben, was das Genom ist und wie es mit modernen Methoden gelesen und erforscht werden kann.

Jedes uns bekannten Lebewesen hat ein Genom, das aus einer charakteristischen Abfolge von Bausteinen, also aus einer bestimmten Sequenz besteht. Solch eine Sequenz beinhaltet einen persönlichen Bauplan, der von Generation zu Generation weitergegeben wird. So erklärt sich warum bestimmte Merkmale vererbt werden und sich nahe Verwandte ähneln. Doch die Frage, wie wir unseren Bauplan selber lesen und was wir daraus über unsere Natur lernen können, beschäftigt Forscher schon seit vielen Jahren.

Die Forschungsgruppe Bioinformatik von Bernhard Haubold konzentriert sich auf schnelle Verfahren zum Lesen und Vergleichen von Genomen. Dabei geht es sowohl um die Entwicklung neuer Rechenverfahren als auch um deren Bereitstellung in benutzerfreundlichen Computerprogrammen. Dies ist heute eine bedeutende Anwendung der Bioinformatik, da immer mehr Genome erforscht werden und herkömmliche Programme zu lange für die Analyse brauchen. Ein weiteres Forschungsthema der Gruppe ist die Epigenetik. Hier wird untersucht, inwieweit Umwelteinflüsse, zum Beispiel fettes Futter oder sozialer Stress, die Umsetzung des im Genom gespeicherten Bauplans beeinflussen.

NH

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