Rückblick: Internationaler Workshop zur Zellplastizität in der Krebsentwicklung

Zellplastizität als Schlüssel zur Krebsbehandlung – internationale Expert*innen trafen sich am Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie

24. Juli 2025

Auf den Punkt gebracht:
 

  • Zellplastizität im Fokus: Internationale Expert*innen diskutierten neue Erkenntnisse zur Rolle zellulärer Flexibilität in der Krebsentwicklung.
  • Interdisziplinärer Austausch: Rund 40 Forschende aus acht Ländern trafen sich zum wissenschaftlichen Dialog in Plön.
  • Impuls für die Zukunft: Der Workshop definierte zentrale Forschungsfragen und förderte neue Kooperationen für die Krebsforschung von morgen.

Vom 19. bis 22. Mai 2025 fand am Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön ein hochkarätig besetzter Workshop mit dem Titel „Cell Plasticity in Cancer Evolution“ statt. Rund 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 18 Forschungseinrichtungen und acht Ländern kamen zusammen, um sich über aktuelle Erkenntnisse, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven im Bereich der Krebsforschung auszutauschen – mit besonderem Fokus auf der zellulären Plastizität als einem neuen und zentralen Merkmal von Tumorerkrankungen.

Die Teilnehmenden diskutierten die Rolle zellulärer Flexibilität bei der Therapieresistenz und der Tumorprogression, ein Phänomen, das zunehmend als „neues Kennzeichen“ von Krebs gilt. Während Zellen im Verlauf der Organentwicklung üblicherweise spezialisieren und aufhören zu proliferieren – ein natürlicher Schutzmechanismus gegen unkontrolliertes Wachstum – gelingt es Krebszellen, diese Schranke zu überwinden: Sie dedifferenzieren, verharren in proliferativen Vorläuferzuständen oder transdifferenzieren, um neue, teils aggressivere Eigenschaften zu erlangen.

Der Workshop bot ein interdisziplinäres Programm mit acht Keynote-Vorträgen, zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen, einer Posterpräsentation sowie reichlich Raum für offenen Austausch. Neben experimentellen und klinischen Studien wurde auch die Rolle theoretischer Modellierungen beleuchtet. Ziel war es, eine aktualisierte Perspektive auf das Zusammenspiel von Zellplastizität und Krebsentwicklung zu gewinnen und konkrete Ansatzpunkte für künftige Forschungskooperationen zu identifizieren.

In lebendigen Diskussionen wurden neue Wege ausgelotet, wie sich das Verständnis zellulärer Plastizität gezielt nutzen lässt, um Behandlungserfolge zu verbessern und Resistenzen gezielt zu begegnen. Der Workshop endete mit einem klaren Signal: Fortschritt in der Krebsbehandlung braucht die Bündelung von Wissen – über Disziplinen, Länder und Methodengrenzen hinweg.

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