Öffentlicher Abendvortrag: Kommunikation der Maus - Eine Welt jenseits unseres Vorstellungsvermögens
Am 06. November gibt Christine Pfeifle Einblicke in das Kommunikationsvermögen und die Persönlichkeit von Mäusen.
Die Hausmaus, so wie wir sie heute kennen, ist vor rund 500 000 Jahren in der Region des heutigen Iran entstanden. Als die Menschen dort vor etwa 14 000 Jahren sesshaft wurden und Landwirtschaft betrieben, haben sich die Hausmäuse die menschlichen Nahrungsvorräte als Nahrungsquelle erschlossen und sich so hervorragend angepasst. So konnten sich die Mäuse im Schlepptau der expandierenden Bevölkerung über die gesamte Welt verbreiten. Sie gelten daher auch neben uns Menschen als das am weitesten verbreitete Säugetier der Erde.
Der Vortrag von Christine Pfeifle wird interessante Einblick in aktuelle Forschungsergebnisse geben: Zum einen sind Mäuse sehr soziale Tiere. Sie kommunizieren im Ultraschallbereich und besitzen sehr komplexe „Gesänge“, mit denen sie auch ihre Partner anlocken und auswählen. Mäuse kommunizieren aber auch im „Alltag“. Diese Signale sind vorwiegend bei sozialen Kontakten wichtig. Hier knüpft Christine Pfeifle an den Abendvortrag von Prof. Tautz im letzten Jahr an.
Zum anderen schliesst das Sozialverhalten der Mäuse ihre eigene Persönlichkeit mit ein. Auch unter den Nagern gibt es Individuen, die eher mutig, andere dagegen eher zurückhaltend agieren. Es gibt Tiere, die viel, andere eher weniger mit ihren Artgenossen kommunizieren. Christine Pfeifle wird auch hier spannende Erkenntnisse präsentieren und auf die Frage eingehen, wie viel der Persönlichkeit genetisch festgelegt ist.
Christine Pfeifle ist Leiterin der Wildmaushaltung in der Abteilung für Evolutionsgenetik. Neben der Biologie und Ökologie sowie der artgerechten Haltung der Wildmäuse interessiert sich Christine Pfeifle für die Kommunikation und das Sozialverhalten der Mäuse. Die Abteilung für Evolutionsgenetik wird von Prof. Diethard Tautz geleitet und deren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen sich hauptsächlich mit den Fragestellungen, wie evolutionäre Veränderungen durch Anpassung an die Umwelt ausgelöst werden und welche Gene dabei eine Rolle spielen.
Ziel dieser Forschung ist es Erkenntnisse zu gewinnen, die etwas zum grundlegenden Verständnis der Genetik und der (Evolutions-)Biologie beitragen.
Im Rahmen der Vortragsreihe sind drei weitere Veranstaltungen geplant:
Am 04.12.2018 wird Prof. Hinrich Schulenburg über die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen sprechen.
Im nächsten Jahr dann wird zunächst Prof. Daniel Unterweger am 05.02.2019 einen Vortrag über „Die Evolution in uns: Wie sich Bakterien im Menschen während einer Erkrankung verändern“ halten.
Einen Monat später wird Dr. Hildegard Uecker am 05.03.2019 noch einmal das spannende Thema der Antibiotikaresistenzen aufnehmen und darstellen, wie uns Mathematik dabei hilft, Erkenntnisse über deren Evolutionsprozesse zu erlangen.
Bitte beachten Sie, dass es wenige Parkmöglichkeiten im Bereich des Instituts gibt.
KM