Direkte Reziprozität ist ein Mechanismus der erklärt wieso Menschen kooperativer werden wenn sie mehrmals aufeinandertreffen. Traditionelle Modelle gehen davon aus, dass Menschen dann lernen, bedingt kooperative Strategien anzuwenden. Individuen kooperieren dann zum Beispiel genau dann wenn es ihr Gegenüber vorher auch gemacht hat. Die meisten bestehenden Modelle gehen jedoch von ziemlich starken Annahmen darüber aus, wie Individuen entscheiden, ihre Strategien beizubehalten oder zu ändern. Sie gehen davon aus, dass Individuen diese Entscheidungen auf der Grundlage der durchschnittlichen Performance einer Strategie treffen. Dies wiederum würde bedeuten, dass sich die Individuen an ihre exakten Gewinnchancen gegenüber allen anderen erinnern. In einer aktuellen Veröffentlichung untersuchen Forscher des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie, und der Universität von North Carolina in Chapel Hill die Auswirkungen realistischer Gedächtnisbeschränkungen. Sie stellen fest, dass sich Kooperation auch bei minimalem Erinnerungsvermögen entwickeln kann.
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