Eva Stukenbrock zum Mitglied der American Academy of Microbiology gewählt
Professorin für Umweltgenomik am MPI in Plön und der CAU in Kiel erhält renommiertes Fellowship für ihre Erforschung pflanzenschädlicher Pilze
- Gemeinsame Pressemitteilung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie Plön -
Die American Society for Microbiology (ASM, deutsch: Amerikanische Gesellschaft für Mikrobiologie) wählte Eva Stukenbrock, Professorin für Umweltgenomik am Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie (MPI-EB) in Plön und an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) kürzlich zum Mitglied ihrer wissenschaftlichen Akademie. Die ASM ist mit über 30.000 Mitgliedern weltweit eine der größten und bedeutendsten Vereinigungen in den Lebenswissenschaften. Die Gesellschaft mit Sitz im US-amerikanischen Washington, D.C., fördert die mikrobiologische Forschung sowohl finanziell als auch durch umfangreiche Formate des wissenschaftlichen Austauschs und ernennt jährlich verdiente Kolleginnen und Kollegen zu Fellows der Academy of Microbiology, einem renommierten Führungsgremium der ASM. Im Februar diesen Jahres entschied eine Jury der Gesellschaft, Stukenbrock in diesen angesehenen Kreis aufzunehmen. Damit zählt sie zu einer Gruppe führender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die im interdisziplinären Austausch die Spitzenforschung in allen Facetten der Mikrobiologie vorantreiben. Eva Stukenbrocks Expertise liegt dabei in der Untersuchung der genetischen Grundlagen der Interaktionen von schädlichen Pilzen und Weizenpflanzen und der darauf basierenden Entwicklung von nachhaltigen Pflanzenschutzstrategien.
Erneute Auszeichnung
„Im Namen des Direktoriums gratuliere ich Eva Stukenbrock ganz herzlich zu dieser bedeutenden Auszeichnung“, freut sich Professor Diethard Tautz, Geschäftsführender Direktor des Plöner MPI-EB. „Die Mitgliedschaft in der Academy of Microbiology ist ein wichtiger und verdienter Erfolg für unsere Kollegin. Zugleich bestätigt sie den Stellenwert der exzellenten Forschung in Plön und Kiel, die gemeinsam einen bundesweit einzigartigen Schwerpunkt in der Evolutionsbiologie bilden und sich so in der internationalen Spitzenforschung erfolgreich behaupten können“, so Tautz weiter.
Für Stukenbrock, die erst im vergangenen Jahr vom bedeutenden kanadischen Wissenschaftskolleg CIFAR ebenfalls mit einem Fellowship auszeichnet worden war, bedeutet die erneute Ehrung vor allem eine Bestätigung ihrer Arbeit. „Ich bin sehr dankbar, in diesem Jahr Teil der ASM-Akademie sein zu können“, betont die ursprünglich aus Dänemark stammende Wissenschaftlerin. „Die erneute Anerkennung zeigt, dass unsere transdisziplinäre Forschung an Pflanzenschädlingen einen hohen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Wert hat. Ich werde die Gelegenheit nutzen, um im internationalen Austausch wichtige Grundlagen zu schaffen, die Weizenpflanzen künftig unempfindlicher gegen schädliche Pilze machen werden“, so Stukenbrock weiter.
Angewandte Evolutionsforschung für den Pflanzenschutz
Eva Stukenbrocks Forschungsarbeiten beschäftigen sich vor allem mit den genetischen Grundlagen der gegenseitigen evolutionären Anpassungen von Weizenpflanzen und einem bestimmten Pilz, der die Weizenblätter befällt. Da die schnelle Ausbildung von Resistenzen diesen und andere Schädlinge immer schneller unempfindlich gegen Pflanzenschutzmittel macht und der herkömmliche Pestizideinsatz zudem aus ökologischen Gründen problematisch ist, herrscht ein immer größerer Bedarf an nachhaltigen Pflanzenschutzstrategien. Stukenbrock treibt mit ihrer Forschungsgruppe und im internationalen Austausch die Grundlagenforschung voran, um die Dynamik der Beziehungen von Wirtsorganismen und Pflanzenschädlingen am Beispiel der Weizenpflanze besser zu verstehen. Ihre Erkenntnisse sollen künftig dazu beitragen, neue evolutionsbasierte und nachhaltige Pflanzenschutzstrategien zu entwickeln und so die Anfälligkeit von Nutzpflanzen gegenüber Schadorganismen zu reduzieren. Diese Arbeiten sind unter anderem Teil des neuen kooperativen Forschungszentrums „Kiel Plant Center“ (KPC) an der CAU, das auf die Förderung und Vernetzung der zahlreichen Aktivitäten in der Pflanzenforschung an der Kieler Universität und ihren Partnerinstitutionen abzielt.
Über die American Society for Microbiology (ASM):
Mit über 30.000 Mitgliedern, darunter Forschende, Pädagoginnen und Pädagogen und Gesundheitsfachleute, ist die ASM eine der größten lebenswissenschaftlichen Gesellschaften der Welt. Sie treibt die Mikrobiologie unter anderem durch Konferenzen, Fachzeitschriften und Buchpublikationen voran und deckt dabei das gesamte Spektrum des Fachgebietes ab. Durch die Zusammenarbeit mit ihren Partnerinnen und Partnern stärkt die Gesellschaft die Beziehungen zu Stakeholdern in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft.
Die ASM hilft ihren Mitgliedern, ihre Karrieren voranzutreiben, indem sie ihnen berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, Stipendien, Reisepreise und Workshops anbietet. Die Gesellschaft hilft bei der Suche nach Lösungen für drängende Fragen der öffentlichen Gesundheit, indem es die Laborkapazitäten in ressourcenbeschränkten Bereichen zum Beispiel durch Schulungen stärkt. Darüber hinaus arbeitet die ASM mit politischen Entscheidungsträgern zusammen und befähigt seine Mitglieder, sich für eine evidenzbasierte Politik und höchste Standards in der wissenschaftlichen Praxis einzusetzen.
Die Fellows der American Academy of Microbiology, eine ehrenamtliche Führungsgruppe innerhalb der ASM, werden jedes Jahr in einem hochkompetitiven Peer-Review-Verfahren auf Grundlage ihrer wissenschaftlichen Leistungen und der Originalität ihrer Beiträge, die die Mikrobiologie vorangebracht haben, gewählt. 2020 kommen die Fellows aus elf verschiedenen Ländern, darunter Australien, Österreich, Brasilien, Chile, China, Frankreich, Deutschland, Israel, Schweiz, Großbritannien und den Vereinigten Staaten.
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Eva Stukenbrock, Professorin für Umweltgenomik am MPI-EB in Plön und an der CAU, wurde 2020 mit einem Fellowship der Academy of Microbiology geehrt.
© Kerstin Nees