Christine Pfeifle und Kristian Ullrich begeistern Schüler im Rahmen des "Rent-a-Scientist"-Programms

9. Juli 2024

Im Rahmen des diesjährigen "Rent-a-Scientist"-Programms der Kiel Region waren Christine Pfeifle und Kristian Ullrich vom Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie (MPI) in verschiedenen Kieler Schulen unterwegs, um Schülerinnen und Schülern spannende wissenschaftliche Themen näherzubringen. Während Christine Pfeifle in zwei Grundschulen Einblicke in das geheime Leben der Mäuse vermittelte, sprach Kristian Ullrich vor einer 10. Klasse des Gymnasiums Kronshagen über die Bedeutung von Netzwerken in der Biologie und sozialen Medien.
 

Christine Pfeifle, Leiterin des Tierhauses am MPI, besuchte die Theodor-Heuss-Schule und die Johanna-Mestorf-Schule, um den Erstklässlern die faszinierende Welt der Mäuse näherzubringen. In der ersten Juliwoche erfuhren die Kinder, wie unterschiedlich Mäuse und Menschen ihre Umwelt wahrnehmen. Mäuse sehen weniger scharf und in einem anderen Farbspektrum als Menschen und hören Töne im Ultraschallbereich, die für ihr Sozialverhalten wichtig sind. Die Schüler konnten ihre eigenen Stimmen aufnehmen und mit den Lauten der Mäuse vergleichen, was die Unterschiede in Klangspektrum und -volumen verdeutlichte.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Vielfalt des Lebens bei Mäusen. Christine Pfeifle erklärte, dass es viele verschiedene Mausarten gibt, jede mit ihren eigenen Besonderheiten. Die Kinder lernten, wie wichtig es für eine Maus ist, genügend Nahrung und Wasser zu finden, sich zu verstecken und alles mit ihren Familienmitgliedern zu teilen. Diese Einblicke halfen den Kindern, die Bedeutung der Biodiversität besser zu verstehen.

Parallel dazu besuchte Kristian Ullrich, PhD, Mitglied der Scientific IT Group am MPI, das Gymnasium Kronshagen. Vor einer 10. Klasse sprach er zum Thema "Cliquen und Gruppen – welcher Punkt in einem Netzwerk taugt als Influencer". In seinem Vortrag verknüpfte er die Welt der sozialen Medien mit biologischen Netzwerken. Die Schüler erfuhren, dass Netzwerke in allen Bereichen der Gesellschaft, von der Schule bis zu sozialen Medien, eine wichtige Rolle spielen. Diese Netzwerke können analysiert und ihre komplexen Strukturen klassifiziert werden, um beispielsweise Vorhersagen über das Nutzerverhalten zu treffen.

Kristian Ullrich zeigte auf, dass auch in der Biologie ähnliche Netzwerke existieren, etwa bei Bakterien, die Biofilme bilden, oder bei mehrzelligen Organismen mit verschiedenen Zelltypen, die Enzyme produzieren. In der Bioinformatik werden Algorithmen genutzt, um diese komplexen Netzwerke zu charakterisieren. In einem Mitmachkurs gestalteten die Schüler einfache Netzwerke und identifizierten Cliquen und wichtige Knotenpunkte. So lernten sie, welche Verbindungen in einem Netzwerk ein besonderes Gewicht haben und welche Knoten eine zentrale Rolle spielen.

Das Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie freut sich, durch Initiativen wie "Rent-a-Scientist" einen Beitrag zur Bildung junger Menschen zu leisten und das Verständnis für die Wissenschaft zu fördern. Die positiven Rückmeldungen aus den Schulen bestätigen den Erfolg dieser Aktionen und bestärken das Institut darin, auch in Zukunft ähnliche Projekte durchzuführen.

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