Pandemien im Pflanzenreich

Öffentlicher Vortrag der Christian-Albrechts Universität zu Kiel und des Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie

  • Datum: 07.11.2023
  • Uhrzeit: 18:00 - 21:00
  • Vortragende: Eva Stukenbrock, MPI Plön/ CAU Kiel
  • Ort: Max-Planck-Institut Plön, Hörsaal im Interimsgebäude
  • Raum: Hörsaal im Interim
  • Gastgeber: Eva Stukenbrock
Pandemien im Pflanzenreich
In Zeiten von Corona spricht die ganze Welt über Pandemien. Die meisten dieser Erreger, wie auch Covid-19, werden von Tieren auf den Menschen übertragen. Aber wie sieht es in der Welt der Pflanzen aus? Bleiben sie von solchen Katastrophen verschont?

Krankheiten im Pflanzenreich können, genau wie bei uns Menschen, verschiedenen Ursachen haben. Zu den Krankheitserregern, den sogenannten Pa- thogenen, zählen Bakterien, Viren, oder Pilze. Trotz des weit verbreiteten Einsatzes von pilzabtötenden Pflanzenschutzmitteln (Fungiziden) gehen in der Landwirtschaft weltweit jedes Jahr zwischen 10 und 23 Prozent der Ernten durch Pilzbefall verloren. Weitere 10 bis 20 Prozent Verlust fallen nach der Ernte an.

Die Situation wird sich zukünftig noch verschärfen. Einer der Gründe für die rasche Ausbreitung von Pilzinfektionen ist die Tatsache, dass Pilze unglaublich widerstandsfähig sind. Die Sporen einiger Arten können im Boden bis zu 40 Jahre lang lebensfähig bleiben, bei anderen Arten können die Sporen über die Luft zwischen den Kontinenten reisen. Darüber hinaus sind sie extrem anpassungsfähig, mit einer unglaublichen genetischen Vielfalt zwischen und innerhalb von Pilzarten. Aber auch die Art der landwirtschaftlichen Produktion hat Einfluss. Der Anbau von genetisch einheitlichen Pflanzen auf riesigen Flächen bietet ideale Nahrungs- und Brutstätten für Pilze, die sich trotz Einsatz von Fungiziden entwickeln. Der zunehmend verbreitete Einsatz von Fungiziden, die auf einen einzigen zellulären Prozess des Pilzes abzielen, hat zur Entstehung von Fungizidresistenzen geführt.

In diesem Vortrag werden wir über die neuen technologischen Entwicklungen zur Reduzierung von Pflanzenkrankheiten in der Landwirtschaft hören. Einige dieser neuen Techniken nutzen Informationen aus der Ökologieforschung an Wildpflanzen.

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