Die Sprache der Mäuse

Jenseits unseres Hörvermögens

Mäuse können sich unterhalten, fast wie wir Menschen. Jedoch hören wir nur einen Teil dessen, was die Mäuse sagen, da wir nur Tonhöhen zwischen etwa 20 Hertz und 20 Kilohertz wahrnehmen können. Wenn Mäuse andere Mäuse warnen wollen, so kommunizieren sie in einem für uns hörbaren Bereich, also unter 20 kHz. Wir nehmen das als hohes Quietschen wahr. Wenn Mäuse hingegen Informationen untereinander austauschen wollen, so nutzen sie einen für uns nicht hörbaren Bereich, den sogenannten Ultraschall, also über 20 kHz.​ 

Mäuse nutzen in ihrer "Sprache" einzelne Signale (sogenannte Silben). Diese Silben werden nicht rein zufällig aneinandergereiht, sondern folgen einem komplexen Muster. Viele Silben hintereinander ergeben so einen "Ruf". Es wird vermutet, dass Mäuse auf diese Art verschiedenste Informationen austauschen, zum Beispiel über verfügbare Nahrung oder den Wunsch nach Paarung.​

Ein Beispiel für die Sprache der Mäuse:

Die westliche Hausmaus

Mus musculus domesticus

Geschlecht: weiblich
Herkunft: Deutschland
 

Wir konnten zeigen, dass Mäuse unterschiedlicher Herkunft sich auch in ihrer Sprache unterscheiden, jedoch nur in Nuancen. Viel größere Unterschiede hingegen konnten wir zwischen der Sprache von Männchen und Weibchen finden. Ein Beispiel: Weibliche Mäuse kommunizieren mehr, vor allem mit anderen Weibchen.​

Beispiele für die unterschiedlichen Rufe der Mäuse sind hier hörbar gemacht: 

Nach aktuellem Erkenntnisstand erlernen Mäuse ihre Sprache nicht, vielmehr scheint diese genetisch festgelegt zu sein. In der Entwicklung der Maus ändern sich die Rufe, so dass man die Rufe von Jungtieren von denen von heranwachsenden Mäusen und erwachsenen Tieren unterscheiden kann. Es wurde sogar gezeigt, dass Mäuse ihre eigene Familie am Ruf erkennen können.

Die Rufe der Hausmaus sind für uns nicht hörbar. Mittels Computer können wir die Rufe langsamer und tiefer in unserem Hörspektrum modulieren, so dass wir sie hören können.

Grafisch kann man den Ultraschall in einem Spektrogramm darstellen. Man sieht den Ruf im zeitlichen Verlauf und in der Höhe der Frequenz.

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